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Idyllisch gelegen am Südhang des Kaitersbergmassives erstreckt sich das Zellertal auf einer Länge von ca. 15 km zwischen Kötzting und Bodenmais. Hier findet man in der Nähe von Arnbruck ein relativ großes Feuchtgebiet, das den noch natürlich mäandrierenden Lauf des Röhrlbaches mit seinen angrenzenden Nasswiesenbereichen umfasst.
Die Flächen sind sehr wertvoll: sie sind biotopkaritert als "zusammenhängender, großflächiger Streuwiesenkomplex" und im Arten- und Biotopschutzprogramm des Landkreises Regen als "Lebensraum von überregionaler Bedeutung" dargestellt. Das Gebiet zeichnet sich durch eine hohe Strukturvielfalt aus, die in dieser Form heutzutage selten geworden ist.
Größe: 1,8 Hektar (1 Hektar LBV-Eigentum, Rest zur Nutzung überlassen)
Gemeinde: Arnbruck
Erwerb: 2000 und 2009
Bestand: Feuchtgebietskomplex mit Nasswiesen, Flachmoor, Landröhricht und extensivem Feuchtgrünland am Röhrlbach; kleines Flachmoor mit Wollgras, Sumpf-Läusekraut, Torfmoosen und Fieberklee; ehemaliges Wiesenbrütergebiet mit Braunkehlchen, Wiesenpieper und Kiebitz; zahlreiches Vorkommen von Grünwidderchen.
Entwicklungsziel: Erhalt des offenen Charakters, weiteres Vordringen des Schilfs verhindern.
Maßnahmen: Spätsommermahd mit Spezialmaschine, Entfernung des Mähgutes, Belassen von Altgrasstreifen
Dass die Wiesen im Zellertal eine besondere Bedeutung für die Natur haben, motiviert die Kreisgruppe des LBV Regen schon sehr lange. Vor rund 30 Jahren wurden erste Flächen gepachtet, mittlerweile auch einige Grundstücke gekauft. In dieser Region war und ist einer der bedeutendsten Wiesenbrüterlebensräume im Bayerischen Wald. Hier wurden schon Braunkehlchen, Bekassine und Wachtelkönig gesichtet. In den feuchten Wiesen findet man aber auch seltene Pflanzen wie Fieberklee, Sumpfläusekraut und Moosbeere. Auch allerhand Schmetterlinge und Heuschrecken fühlen sich auf den spät gemähten Wiesen wohl.
Der Fieberklee heißt so aufgrund seiner dreizähligen, kleeähnlichen Blätter und weil er früher als fiebersenkend galt, was jedoch nie nachgewiesen werden konnte. Er wächst in Mooren, feuchten Wiesen und Sümpfen und seine weißen, anfangs auch rosa überhauchten Blüten erscheinen schon früh Ende April bis Juni. Die Fransen in den Blüten dienen als Sperrhaare für kleine Insekten und erhöhen zugleich die Schauwirkung.
Die Pflanze ist typisch für Moore und Sümpfe, aber auch flache Ufer von Teichen. Sie besitzt einen kriechenden Wurzelstock und die bogig aufsteigenden, bis 50 cm langen Stengel tragen im Juni und Juli die dunkelpurpurnen Blüten in lockeren Blütenständen. Die Früchte sind Nüsschen mit einem Schwimmgewebe, die ihnen eine Schwimmdauer bis zu 1 Jahr ermöglichen.
Von Süden kommend hat sich die wärmeliebende Wespenspinne in den letzten Jahrzehnten gefördert durch den Klimawandel über fast ganz Deutschland verbreitet. Die Wespenspinne hängt ihr Netz relativ bodennah auf und fängt dort in erster Linie größere, springende Beutetiere. Typisch für ihr Nest ist ein dichtes Zickzackelement, das der Tarnung und der Stabilität dient. Die bis zu 2,5 cm großen Weibchen gehören mit ihrer Streifenzeichnung zu den attraktivsten heimischen Spinnen. Die viel kleineren Männchen sind nur unscheinbar hellbraun und fallen oft nach dem Geschlechtsakt dem angeborenen Kannibalismus der Weibchen zum Opfer.
Aktive der LBV-Kreisgruppe kümmern sich darum, dass die Flächen ein vielfältiger Lebensraum bleiben. So wird jedes Jahr ein Teil gemäht. Das ist gar nicht so einfach. Die Wiesen sind teilweise so nass, dass sie mit normalen Maschinen nicht mehr bewirtschaftet werden können. Da braucht man spezielle Mähraupen, damit der Boden nicht verletzt wird. Finanziert werden konnte der erhöhte Aufwand in der Vergangenheit durch das Vertragsnaturschutzprogramm. Mittlerweile hat der Landesbund für Vogelschutz einen Antrag über die Landschaftspflegerichtlinien gestellt. Die Regierung von Niederbayern unterstützt die Pflege der Flächen durch Gelder des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.