Auftakt für die Nussjagd im Landkreis Regen

Die Nussjagd, eine Aktion zur Erfassung der seltenen Haselmaus, wurde bei einer Veranstaltung im Naturparkhaus in Zwiesel eröffnet.

Hartmut Schmid, Dipl. Biologe aus Regensburg, berichtete Interessantes aus dem Leben der Haselmaus.

Während die Erwachsenen sich noch in das Projekt und die Organisation vertieften, bastelten die Kinder unter fachkundiger Anleitung von Dorothea Haas und Freia Richwien Haselmausröhren, die in Haselnusssträucher gehängt von den nachtaktiven Tieren als Tagesversteck genutzt werden.

Anschließend traf man sich an einer Hecke bei Lindberg, um die theoretischen Kenntnisse auch in der Praxis anzuwenden. Nach verschiedenen Fragespielen rund um die Haselmaus machten sich alle auf, Haselnüsse zu sammeln. Besonders gefragt waren diejenigen Früchte mit Nagespuren, wo Hartmut Schmid anschließend die Rätsel löste und alle Fraßspuren den jeweiligen Tieren zuordnen konnte.

Am Ende konnten doch insgesamt vier angenagte Nüsse eindeutig der Haselmaus zugeordnet werden, so dass der erste Nachweis im Rahmen des Projektes bereits gelang!

Geheimnisvolle Moorwelt in der Todtenau

Rosmarie Wagenstaller erläutert den Teilnehmern der Wanderung die im Gebiet bereits durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen (Bild: Knauf-Schöllhorn)
Rosmarie Wagenstaller erläutert den Teilnehmern der Wanderung die im Gebiet bereits durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen (Bild: Knauf-Schöllhorn)

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich am 05. Juni fast 50 Teilnehmer auf den Weg, von Dornhof aus, die Moorwelt der Todtenau zu erkunden. Die Kreisgruppen Deggendorf und Regen des Bund Naturschutz und die Kreisgruppe Regen des Landesbund für Vogelschutz hatten zu dieser naturkundlichen Wanderung eingeladen, die auch Teil der diesjährigen Bayern Tour Natur war. Neben vielen Teilnehmern aus dem Landkreis Deggendorf hatten aber auch zahlreiche Besucher aus der näheren Umgebung Interesse, Genaueres über dieses Gebiet zu erfahren, das 1983 mit einer Größe von knapp 150 ha unter dem Namen „Todtenau und umgebende Auen“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde um es vor dem geplanten Abbau von Badetorf zu schützen.

Unter Führung von Rosmarie Wagenstaller vom Landratsamt Regen ging es zunächst in die Reischau. Zwischen Waldläusekraut, Arnika und Wollgras erfuhren die Besucher, dass im Rahmen des Projektes „Artenvielfalt Ruselmoore“, das vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert wird, der Landkreis Regen bereits zahlreiche Grundstücke im Gebiet erworben oder eingetauscht hat. Dadurch befindet sich bereits die Hälfte des Schutzgebietes, das gleichzeitig auch als FFH-Gebiet gemeldet ist, in öffentlichem Eigentum. Auf den Flächen werden standortfremde Fichtenanpflanzungen entfernt, Entwässerungsgräben verschlossen und nasse Streuwiesen wieder gemäht.

Blick in den Moorteil der Reischau mit blühendem Wollgras (Bild: Wagenstaller)
Blick in den Moorteil der Reischau mit blühendem Wollgras (Bild: Wagenstaller)

In der Todtenau konnte Rosmarie Wagenstaller das Spirkenfilz mit seiner besonderen Tier- und Pflanzenwelt erläutern. Obwohl es in Bayern praktisch keinen Torfabbau mehr gibt, werden in Russland und im Baltikum viele Moore immer noch durch die Gewinnung von Torf für unsere Gartenerde zerstört. Durch Verwendung torffreier Gartenerde kann daher jeder einen Beitrag zum weltweiten Moorschutz leisten.

Entlang von Dornerau und Muckenau wanderten die Teilnehmer bis in die Höllenau, die äußerste Ostspitze des Gebietes. Die schaurigen Sagen, die es von dem Gebiet gibt, konnten zwar bei dem herrlichen Wetter nicht ganz nachvollzogen werden; dafür konnte die Exkursionsleiterin in der Höllenau die erfolgreichen Wiedervernässungsmaßnahmen vorzeigen, die auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Da in entwässerten Mooren der darin über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt wird, wird dieser Prozess durch den Anstau der Entwässerungsgräben allmählich wieder gestoppt. Moorenaturierung wäre sogar eine der effektivsten und kostengünstigsten Methoden, wie der Ausstoß klimaschädlicher Gase eingespart werden könnte.

So waren die Themen auf dieser Wanderung von Tieren, Pflanzen über Sagen bis hin zum Klimaschutz breit gespannt und sicher jeder Teilnehmer konnte dabei etwas Neues und Interessantes erfahren.

Amphibienwanderung hat wieder begonnen

In der Nacht vom 17. auf den 18. März hat im Landkreis Regen schlagartig die Amphibienwanderung begonnen. An den warmen Tagen Anfang März war es noch viel zu trocken, so dass trotz der milden Temperaturen noch nichts los war. Die einsetzenden Niederschläge waren aber wohl das Startsignal für die Tiere in ihren Winterquartieren, aufzuwachen und zu ihren Laichgewässern aufzubrechen. Auch in Katzenbach, Gemeinde Böbrach, wurde der Amphibienzaun wie in den Vorjahren wieder aufgebaut, so dass die Tiere auf ihrer Wanderung nicht die Straße überqueren müssen, sondern von den Betreuern sicher über die Straße gebracht werden können.

Stunde der Gartenvögel im Landkreis Regen

28 Meldungen sind für die Stunde der Gartenvögel im Landkreis Regen eingegangen. Demnach führt erstmals seit diese Aktion eingeführt wurde der Haussperling auch im Bayerwald. Letztes Jahr war die Kohlmeise an erster Stelle, die jetzt auf Platz zwei vor Star und Amsel verdrängt wurde. Auffallend viele Arten weisen den roten Pfeil nach unten auf, der darauf hinweist, dass diese Art in ihrer Häufigkeit zurück gegangen ist (durchschnittliche Anzahl der Vögel pro Garten).


Niederbayerisches Regionaltreffen im Infohaus Isarmündung

Die Vertreter der niederbayerischen Kreisgruppen mit Karin Hodl, Ruth Waas und Gisela Merkel-Wallner
Die Vertreter der niederbayerischen Kreisgruppen mit Karin Hodl, Ruth Waas und Gisela Merkel-Wallner

Am 19. März fand das traditionelle Regionaltreffen aller niederbayerischen LBV-Kreisgruppen statt. Karin Hodl und Ruth Waas berichteten über Aktuelles aus der Bezirksgeschäftsstelle. Gisela Merkel-Wallner nahm als Vertreterin des Landesvorstandes an dem Treffen teil. Christian Stierstorfer informierte über Neues zum geplanten Donauausbau und zum Rainer Wald. Danach konnten die Kreisgruppen gegenseitig Erfahrungen austauschen und das Vorgehen zu Themen wie z. B. der illegalen Tötung von Greifvögeln abstimmen.

Projektgebiet in der Schneiderau vergrößert!

Ganz aktuell konnte Kreisgruppenvorsitzender Claus Gregor den Kaufvertrag für ein weiteres Grundstück in der Schneiderau bei Rinchnach unterzeichnen. Es handelt sich um einen ca. 0,7 Hektar großen Moorwald, der zwischen zwei bereits erworbenen Grundstücken liegt und diese ergänzt und  abrundet. Auch dieser Ankauf wurde über das Klimaschutzprogramm Bayern 2020 gefördert. Die Ankaufsfläche wurde dadurch auf über 5 Hektar erweitert.

Ausstellungseröffnung "Die großen Vier" im Haus zur Wildnis

Referent Karl-Heinz Schindlatz mit Karin Hodl von der Bezirksgeschäftsstelle des LBV
Referent Karl-Heinz Schindlatz mit Karin Hodl von der Bezirksgeschäftsstelle des LBV

Zur Eröffnung der Ausstellung "Die großen Vier" am 20.02.2011, bei der es um Bär, Luchs, Wolf und eben auch den Menschen geht, referierte der Tierfilmer Karl-Heinz Schindlatz aus Neukirchen b. Hl. Blut. Untermalt mit faszinierenden Bildern zeigte er die Einmaligkeit dieser Tierarten und freute sich über das rege Interesse an der Ausstellung. Mit wunderschönen Bildern, prägnanten Texten und vielen interaktiven Elementen ist die Ausstellung gleichermaßen für Erwachsene und Kinder interessant. Sie kann im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal noch bis zum 20.03. besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenlos. Führungen durch die Ausstellung können im Haus zur Wildnis angefragt werden unter 09922/50020.

Vortrag Vogel des Jahres am 11.02.2011 in Viechtach

Rosmarie Wagenstaller, Karl Pscheidl, Matthias Rohrbacher und Susanne Morgenroth
Rosmarie Wagenstaller, Karl Pscheidl, Matthias Rohrbacher und Susanne Morgenroth

Der traditionelle Vortrag zum Vogel des Jahres fand in der Pfahlinfostelle im Alten Rathaus in Viechtach statt. Matthias Rohrbacher von der Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayer. Wald und Rosmarie Wagenstaller von der LBV-Kreisgruppe begrüßten die Zuhörer. Susanne Morgenroth vertrat die erkrankte Karin Hodl als Referentin und berichtete kompetent über Lebensweise und Besonderheiten des Gartenrotschwanzes. In zahlreichen Bildern zeigte sie seine Verwandtschaft, die Unterscheidungsmerkmale zum häufigeren Hausrotschwanz und seine Vorlieben bei der Ernährung. Die Viechtacher Kindergruppe des LBV, die Pfahldrachen, werden heuer auch Nisthilfen für diese Vogelart bauen.

Stunde der Wintervögel im Landkreis Regen

71 Hobby-Vogelkundler haben sich insgesamt im Landkreis Regen an der Stunde der Wintervögel des LBV beteiligt. Zwischen dem 06. und 09. Januar haben sie beobachtet, welche Vögel sich im Garten und insbesondere an den Futterstellen aufhalten. Eindeutig an der Spitze liegt auch dieses Jahr wieder die Kohlmeise mit 543 Beobachtungen. In fast 96% der beobachteten Gärten kommt diese Art mit durchschnittlich ca. 7 Exemplaren vor.

Auf Rang zwei liegt im Landkreis der Grünfink mit 362 Exemplaren. Er wird zwar nur in knapp 60 % der Gärten beobachtet, dafür aber in größeren Stückzahlen. Auf Platz drei liegt die Blaumeise mit 323 Meldungen. Die weiteren Plätze der Top Ten belegen der Haussperling, der Feldsperling, die Amsel, Schwanzmeise, Buchfink, Elster und Tannenmeise. Auffallend ist, dass der Bergfink heuer mit 32 Beobachtungen nur abgeschlagen auf Platz 19 liegt. 2010 befand er sich mit über 300 Meldungen auf Platz 4 im Landkreis. Er ist zusammen mit dem Buchfink, dem Grünfink und dem Erlenzeisig auch bei den 4 Vogelarten, deren relative Häufigkeit im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. Die Häufigkeit aller anderen der zwanzig häufigsten Arten hat erfreulicherweise zugenommen. Erfreulich ist auch, das die Zahl der Meldungen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht von 64 auf 71 angestiegen ist. Das bayernweite Plus von 25 % konnte damit aber im Landkreis Regen leider nicht erreicht werden.


Moorankäufe im Rahmen von Klimaprogramm Bayern 2020

Derzeit verhandeln wir mit mehreren Moorwaldbesitzern, um ihre wertvollen Moore langfristig für uns Menschen, aber auch für die Artenvielfalt als Erlebnis- und Lebensraum zu erhalten.

Moore sind Lebensräume für speziell an Nässe, saure und nährstoffarme Umgebung angepasste Pflanzen und Tiere.

Außerdem puffern sie Treibhausgase wie Lachgas, CO2 und Methan.

Torfmoose halten Wasser wirksam zurück und geben es zeitlich verzögert wieder frei. Sie spielen somit beim Hochwasserschutz ein wirksame Rolle.

Die bayerische Landesregierung fördert diese Moorrenaturierung mit ihrem Klimaprogramm KLIP 2020.